Qualitätswein – Weinqualität

Was ist eigentlich Qualitätswein, was versteht man zum Beispiel unter Landwein und woran kann man die verschiedenen Stufen erkennen? Was bedeuten die Bezeichnungen auf dem Weinetikett und was bedeutet das für Winzer und Weinliebhaber? Heute schauen wir dem deutschen Wein aufs Etikett.

Von Stufe zu Stufe feiner

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Ein besonderer Wein (C)PeterA, pixelio.de

Reifegrad, Mostgewicht, Leseart, Geschmacksrichtung – Das sind einige der Kriterien, nach denen die deutschen Weine eingestuft werden.

Der einfachste Wein ist der Tafelwein: Er enthält mindestens 8,5 vol% Alkohol und hchstens 12 vol%. Er darf als Verschnitt verschiedener Weine angeboten werden. Wird jedoch eine Region auf dem Etikett vermerkt, müssen die Trauben aus diesem Gebiet stammen.

Der stets halbrockene oder trockene Landwein ist ein Kind seiner Region. Diese muss auf dem Etikett angegeben werden. Es gibt in Deutschland 26 Anbaugebiete für Landwein.

Q.b.A. – Das ist die Abkürzung für: Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete. Er stammt aus der auf dem Etikett angegebenen Region und hat eine amtliche Qualitätsprüfung bestanden. Das ist an der Prüfungsnummer auf dem Etikett zu sehen. (AP-Nr.)
Einw besondere Gruppe bilden die Qualitätsweien mit Prädikat oder – wie sie heute heißen, die Prädikatsweine.

Was ist ein Prädikatswein?

Prädikatsweine werden aus einer einzelnen Rebsorte gewonnen. Die Weine werden eingeteilt nach dem Anteil der gelösten Stoffe, genannt Mostgewicht. Das Maß dafür ist Oechsle.
Je höher der Oechsle-Wert, umso höher ist die Qualität des Weins.
Mit steigendem Oechsle-Wert sind die Weine mit verschiedenen Prädikaten bezeichnet:

• Kabinett – aus reifen Trauben, feines Bukett, geringer Alkoholgehalt

• Spätlese – Trauben aus späterer Ernte, elegantes Bukett,

• Auslese – Nur vollreife Trauben dürfen verwendet werden, unreife werden aussortiert.
edles Bukett

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Spätlese (C)Peter Smola, pixelio.de

• Beerenauslese – überreife Trauben, volles, fruchtiges Bukett

• Trockenbeerenauslese – die rosinenartig eingeschrumpften Trauben, die für eine
Trockenbeerenauslese verwendet werden, müssen von Hand gelesen sein. Sehr edle Weine, honigsüß, jahrelang haltbar. Nicht in jedem Jahr können solche Weine gewonnen werden.
• Eiswein entspricht im Oechsle-Wert der Beerenauslese, muss aber aus Trauben bestehen, die in gefrorenem Zustand gepflückt und ausgepresst wurden. Die vorgeschriebene Temperatur dafür ist -7 °C.

Classic, Selection – Neue Standards?

Ganz neu sind diese Bezeichnungen nicht mehr. Seit dem Jahr 2000 werden sie für besondere Weine verwendet:

• Classic: Wein aus gebietstypischer Rebsorte, der Oechsle-Wert liegt 1% über dem für die Rebsorte üblichen Wert. Der Alkoholgehalt bei Moselweinen mindestens 11,5, bei allen anderen Weinen 12 Volumenprozent. Trockene Weine, mit gehaltvollem und aromatischem Geschack.

• Selection: Handgelesene Weine der Spitzenklasse von besonderen Standorten. Die Erträge sind begrenzt, dafür ist die Qualität umso höher. Diese Weine sind erst ab September des Jahres erhältlich, das der Ernte folgt.

Alles Geschmackssache?

Auf dem Weinetikett ist auch eine Angabe über den Restzuckergehalt zu finden. Das ist der Zucker, der nach dem Gärprozess im Wein verbleibt.
Dieser Wert gibt Auskunft darüber, ob der Wein eher trocken ist, halbtrocken oder lieblich.

• Trocken: Ein Restzuckergehalt von 9 Gramm je Liter entspricht einem trockenen Wein. Hier ist auch der Säuregehalt besonders gering (2 Gramm je Liter).

• Halbtrockene Weine dürfen 9 – 18 Gramm je Liter unvergorenen Zucker enthalten. Doch darf die Differenz zum Säuregehalt nicht mehr als 10 Gramm betragen.

• Liebliche Weine enthalten 18 bis 45 Gramm je Liter Restzucker.

Diese Werte geben schon einen Anhaltspunkt darüber, ob der Wein eher trocken oder leicht süß wahrgenommen wird.

Welcher Wein Ihnen am besten schmeckt, finden Sie mit den beschriebenen Angaben bald heraus.

Sie sind sich nicht ganz sicher, welcher Wein der richtige für Sie ist? In unserer Moselvinothek halten wir für jeden Geschmack den passenden Wein bereit. und beraten Sie gern bei der Auswahl.
Schauen Sie doch wieder einmal vorbei oder besuchen Sie unseren Online-Shop!

Wir freuen uns auf Sie!

Wann ist ein Wein eigentlich ein guter Wein?

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Guter Wein – die Fachjury muss es wissen?!

Fragen wir die DLG, so wird die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft uns ganz sicher sagen, dass wir nur einen Blick in Ihre Prämierungen werfen müssen und schon haben wir eine ganze Liste erstklassiger Weine. Schauen wir im Eichelmann, werden wir wieder einige Weine finden, die wir getrost mit sehr gut betiteln können und auch im Gault Millau Weinguide gibt es zahlreiche Weine, die von ambitionierten Weinjournalisten als gut befunden wurden. Doch ist das schon des Rätsels Lösung? So einfach gebe ich mich da auf jeden Fall nicht mit zufrieden …

Qualitätskriterien helfen weiter

Da stellt sich mir die Frage, ob wir uns wirklich vorschreiben lassen möchten, welcher Wein gut ist und welcher eben nicht? Müssen wir Weinliebhaber uns blind auf die Meinung der Fachleute verlassen? Nein, müssen wir natürlich nicht. Und zum Glück gibt es da ja auch noch ein paar Qualitätskriterien, die einen wirklich guten Wein auszeichnen.

Gehen wir nun nach den Qualitätsstufen, so müssten wir also davon ausgehen, dass – zumindest in Deutschland – ein Qualitätswein besser ist als ein Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete, und dieser wiederum besser als ein Landwein. Am Ende steht der Tafelwein und die Krone der (Wein-)Schöpfung bilden dann die Prädikatsweine. Ziehen wir jetzt noch ein paar weitere Qualitätskriterien hinzu, vergleichen vielleicht noch ein bisschen mit den gewonnen Preisen, schauen, was Gault Millau und Eichelmann dazu zu sagen haben und schön müssten wir sie gefunden haben: Die guten Weine. Und gehen wir nach diesem Prinzip weiter vor, so finden wir ganz sicher auch den König der Weine. Sozusagen den Besten, der Besten.

Alles Geschmackssache

Das würde nun also ganz klar heißen, dass ein Prädikatswein immer ein besserer Wein ist, als ein Qualitätswein. Stimmt das denn so? Möchten oder können wir denn überhaupt so vorgehen?

Meine Meinung dazu ist ein klares „Nein!“. Denn ein guter Wein ist für mich nicht der Wein, der die meisten Preise gewonnen hat, sondern der Wein, der mir am besten schmeckt. Was nützt es mir denn, wenn andere den Rebensaft für „Gut“ befunden haben, er sämtlichen Qualitätsstandards problemlos das Wasser reichen kann, meinen Geschmack aber so gar nicht trifft? Ganz einfach: Nichts!

Es liegt also bei jedem selbst, gute Weine zu finden. Ist ja schließlich immer noch alles eine Frage des Geschmacks. Dabei möchte ich aber überhaupt nicht sagen, dass die zuvor genannten Fachmänner und –frauen nicht eine wunderbare Hilfestellung bei der Wahl des Lieblingsweins sein können. Im Gegenteil, es kann auch äußerst interessant sein, das, was von der Fachjury für „Gut“ befunden wurde, einfach mal mit dem eigenen Geschmack zu vergleichen. So finden Sie ganz sicher ein paar wirklich gute Weine und machen zugleich unglaubliche Geschmackserlebnisse. Viel Spaß dabei!

Auf der Suche nach guten Weinen?

Sie sind noch auf der Suche nach guten Weinen und haben den Platz „Lieblingswein“ vielleicht auch noch nicht fest vergeben? Dann sollten Sie sich die Weinprobe „Riesling – wer bist du“ am 24.05.2013 in der Vinothek auf keinen Fall entgehen lassen. Schnell noch bei der Moselvinothek anmelden und schon kann es nächsten Freitag um 18:30 Uhr los gehen. Für wanderbegeisterte Weinliebhaber und alle, die es noch werden möchten, gibt es ebenfalls am Freitag, 24.05.2013 eine Weinerlebnistour im Rahmen der Wanderwoche WanderKulTour. Details zur Anmeldung etc. gibt es auf der Seite der Ferienlandes Bernkastel-Kues.