Wein gehört zu den beliebtesten Getränken überhaupt und da ist es auch kein Wunder, dass es auch einige Mythen und Geschichten rund um den Wein gibt.
Haben Sie sich zum Beispiel schon einmal gefragt, wieso wir uns zu prosten und dabei die Becher aneinanderstoßen? Dafür gibt es gleich zwei mögliche Erklärungen. Eine Erklärung stammt aus dem alten Griechenland. Die Griechen – ständig in Feierlaune – verbrachten gerne Abende zusammen, bei denen es um den Genuss ging. Natürlich auch den Weingenuss. Sie wollten den Genuss mit allen Sinnen erleben, aber leider ging das Ohr – also der Hörsinn – dabei meist leer aus. So wurde es Brauch, mit den Bechern laut aneinanderzustoßen, damit auch das Ohr etwas vom Genuss abbekam.
Aber es gibt noch eine zweite Erklärung für das Prosten und aneinander Stoßen der Becher, die eher etwas mit Selbstschutz zu tun hat. Denn gerade im Mittelalter mussten die hohen Herren ständig befürchten, von Rivalen vergiftet zu werden, in dem man ihnen etwas in den Wein mischte. Um also auf Nummer sicher zu gehen, prosteten sie sich zu, so fest, dass der Wein vom einen Becher in den anderen schwappte und umgekehrt. Ein Attentäter wäre also ganz schon mutig, den Wein zu vergiften, müsste er doch damit rechnen, Opfer seines eigenen Giftes zu werden. Ganz so zuverlässig war diese Methode jedoch nicht, schließlich konnte auch jemand Gift in den Trank mischen und selbst gar nicht trinken. Deshalb wurde es nach und nach Mode, Glasgefäße beim Trinken zu nutzen. So war es leichter, Eintrübungen, die zum Beispiel durch die Zugabe von Gift entstehen konnten, auszumachen.
Nun geht es schon wieder um Sicherheit. Die Gefahr im Mittelalter war groß, wie wir nun wissen. Aber nicht nur Gift spielte eine Rolle. Auch mit Angriffen aus dem Hinterhalt musste gerechnet werden. Erstrecht, wenn man es sich nach einem anstrengenden Tag gerade mal so richtig gemütlich machte. Um auch auf hinterhältige Angriffe vorbereitet zu sein, bevorzugte man damals – wenn man es sich leisten konnte – Trinkbecher aus Silber, die natürlich immer schön auf Hochglanz poliert waren. So fungierte der Trinkbecher gleichzeitig als Spiegel und ermöglichte es dem Trinkenden zu sehen, ob Gefahr von hinten drohte. Die weniger wohlhabenden Menschen mussten sich aber auch beim Trinken weiterhin umschauen, oder hoffen, dass sie nicht in einen Hinterhalt gerieten.
Zum Glück sind das heute in der Regel keine Probleme mehr, mit denen wir uns befassen müssen. Sofern wir uns nicht gerade irgendwelche Feinde gemacht haben, die wir dann zu einem gemütlichen Weinabend einladen, sollte uns keine Gefahr beim Trinken drohen.