Safety first – sicher Wein trinken

5728927123_046754ebd7_b.jpgWein gehört zu den beliebtesten Getränken überhaupt und da ist es auch kein Wunder, dass es auch einige Mythen und Geschichten rund um den Wein gibt.

Haben Sie sich zum Beispiel schon einmal gefragt, wieso wir uns zu prosten und dabei die Becher aneinanderstoßen? Dafür gibt es gleich zwei mögliche Erklärungen. Eine Erklärung stammt aus dem alten Griechenland. Die Griechen – ständig in Feierlaune – verbrachten gerne Abende zusammen, bei denen es um den Genuss ging. Natürlich auch den Weingenuss. Sie wollten den Genuss mit allen Sinnen erleben, aber leider ging das Ohr – also der Hörsinn – dabei meist leer aus. So wurde es Brauch, mit den Bechern laut aneinanderzustoßen, damit auch das Ohr etwas vom Genuss abbekam.

Aber es gibt noch eine zweite Erklärung für das Prosten und aneinander Stoßen der Becher, die eher etwas mit Selbstschutz zu tun hat. Denn gerade im Mittelalter mussten die hohen Herren ständig befürchten, von Rivalen vergiftet zu werden, in dem man ihnen etwas in den Wein mischte. Um also auf Nummer sicher zu gehen, prosteten sie sich zu, so fest, dass der Wein vom einen Becher in den anderen schwappte und umgekehrt. Ein Attentäter wäre also ganz schon mutig, den Wein zu vergiften, müsste er doch damit rechnen, Opfer seines eigenen Giftes zu werden. Ganz so zuverlässig war diese Methode jedoch nicht, schließlich konnte auch jemand Gift in den Trank mischen und selbst gar nicht trinken. Deshalb wurde es nach und nach Mode, Glasgefäße beim Trinken zu nutzen. So war es leichter, Eintrübungen, die zum Beispiel durch die Zugabe von Gift entstehen konnten, auszumachen.

Nun geht es schon wieder um Sicherheit. Die Gefahr im Mittelalter war groß, wie wir nun wissen. Aber nicht nur Gift spielte eine Rolle. Auch mit Angriffen aus dem Hinterhalt musste gerechnet werden. Erstrecht, wenn man es sich nach einem anstrengenden Tag gerade mal so richtig gemütlich machte. Um auch auf hinterhältige Angriffe vorbereitet zu sein, bevorzugte man damals – wenn man es sich leisten konnte – Trinkbecher aus Silber, die natürlich immer schön auf Hochglanz poliert waren. So fungierte der Trinkbecher gleichzeitig als Spiegel und ermöglichte es dem Trinkenden zu sehen, ob Gefahr von hinten drohte. Die weniger wohlhabenden Menschen mussten sich aber auch beim Trinken weiterhin umschauen, oder hoffen, dass sie nicht in einen Hinterhalt gerieten.

Zum Glück sind das heute in der Regel keine Probleme mehr, mit denen wir uns befassen müssen. Sofern wir uns nicht gerade irgendwelche Feinde gemacht haben, die wir dann zu einem gemütlichen Weinabend einladen, sollte uns keine Gefahr beim Trinken drohen.

Eine kleine Weingeschichte

Wir lieben Wein. Genießen ihn zu den verschiedensten Anlässen, sei es eine wichtige Feier oder auch einfach zur Entspannung, nach einem langen Arbeitstag, auf unserer sommerlichen Terrasse, während wir den Sonnenuntergang bewundern. Wein ist für uns ein delikater Begleiter in den unterschiedlichsten Gelegenheiten und doch wissen viele von uns nur sehr wenig über ihn.

Nur wenigen ist bekannt, dass die Weinrebe selbst zu den ältesten Pflanzen der Welt gehört und ein beachtliches Alter von mehr als 100 Millionen Jahren aufweisen kann. Seit etwa 8.000 Jahren haben wir uns ihren köstlichen Saft zum Getränk gemacht. Angefangen hat das alles wohl in Mesopotamien und erst sehr viel später, etwa vor 2.000 Jahren haben die Römer ihn dann zu uns gebracht, den Wein, der unsere Region so sehr prägt und sie letztendlich zu dem gemacht, was sie ist: Das größte zusammenhängende Steillagen Rieslinganbaugebiet der Welt mit seinen einzigartigen finessenreichen Weinen.

Aber zurück zur Geschichte. Nun war der Wein bzw. der Weinbau endlich an der Mosel, blieb aber zuerst einmal den Römern vorbehalten. Erst etwa 476 n.Chr., also nach dem Ende des Weströmischen Reiches, viel der Weinbau nach und nach in die Hände von Klöstern. Diese waren weit erfinderischer im Bezug auf die Weinherstellung, als man es von ihren römischen Vorgängern kannte. Sie entwickelten neue Methoden und setzten Maßstäbe, die den Weinbau und die Weinbereitung selbst weiterentwickelten. Nun war es aber die Kirche, die den Wein fast vollkommen in ihrer Hand hatte. Das änderte sich auch erst 1803 durch Napoleon, sodass die Weinberge in die Hände neuer Besitzer vielen. Der Qualität des Weins schadete dies nicht im geringsten. Im Gegenteil. Mit der Zeit wurden die deutschen Weine immer erfolgreicher und schafften es sogar zu internationalen Erfolgen. Vor allem die Weißweine erfreuten sich zunehmender Beliebtheit und so eroberte der Moselriesling nach und nach die Herzen der Weinliebhaber auf der ganzen Welt.

Damit ist die Geschichte des heiß begehrten Rebsaftes natürlich noch lange nicht zu Ende. Ständig wird er durch neue Innovationen und stetig wachsendes Know-how perfektioniert, sodass wir aber und abermals in den Genuss der raffiniertesten Weine kommen, die uns immer wieder aufs Neue durch ihre Vielfalt und ihre einzigartigen Aromen überraschen.